Frust

Frust

Ich arbeite sehr gerne an einer Universität. Ich löse gerne Probleme die noch keine Lösung haben. Ich verbessere gerne bestehende Lösungen. Ich arbeite gerne in meine eignenen Richtungen. Ich arbeite gerne mit Studenten. Ich betreue gerne Studenten bei ihren Arbeiten. Ich halte sogar gerne Lehrveranstaltungen ab.

Was ich aber, zumindest augenblicklich, überhaupt gar nicht gerne mache, ist meine wissenschaftlichen Ergebnisse zu publizieren, was natürlich die Hauptsache bei der Verfolgung einer wissenschaftlichen Karriere ist. Dieser Prozess ist augenblicklich furchtbar, ermüdent und frustrierend.

Ich habe dieses Jahr sechs Artikel geschrieben, jedes mal mit viel Arbeit in der Vorbereitung und für die Präsentation, und ich werde dieses Jahr *keinen einzigen* davon mehr publiziert kriegen. Nicht einen. Ein so schlechtes Jahr wie 2013 hatte ich noch nie. Für eine wissenschaftliche Karriere ist das in meinem Alter realistisch gesehen ein Todesstoß.

Das ist natürlich nicht schön, aber was mich vor allem frustriert sind die Reviews mit denen meine Arbeiten abgelehnt wurden. Bei den nummerischen Bewertungen (1 = schlechteste, 5 = beste Note) hat eines meiner Paper z.B.: 4 + 4 + 3 + 3. Auch die Reviewer Kommentare sind leider sehr oft unprofessionell, nutzlos und polemisch. Ein anderes Paper wurde von 2 von 4 Reviewer in höchsten Tönen gelobt. Ein dritter fand es ok, wollte aber einige Überarbeitungen. Jedoch hat dann der Haupt-Reviewer etwas geschrieben was ich nur als „Ich mag es nicht.“ interpretieren kann, und was auch etwa diesen Inhaltswert hat. Ergebnis: abgelehnt.

Ich hatte mich schon früher mit mehreren Professoren über das Problem einer überkritischen Review-Community unterhalten. Alle waren sich einig, dass es dieses Problem gibt und dass das immer mal wieder in den wissenschaftlichen Communities aufkommt. Leider habe ich das Gefühl, dass es sich in den sieben Jahren die ich jetzt wissenschaftlich arbeite und publiziere (außer dieses Jahr) immer weiter verschlimmert. Ganz ehrlich, ich weiß nicht was werden wird …

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